30.12.2020
Als erstes möchte ich mich herzlich dafür bedanken, dass viele von euch das Projekt unterstützt habt, obschon die Situation auch für uns nicht einfach war. Das ist für mich überhaupt nicht selbstverständlich und eine grosse Ermutigung.
Situation in Manila
So wie bei uns sind auch in Manila die Zeiten turbulent weitergegangen. Laut Aussagen der Eltern dürfen die Kinder ihre Strasse immer noch nicht offiziell verlassen, was dazu führt, dass sie halt nachts unterwegs sind.
Einsturz der Häuser
September und Oktober ist die Zeit der Taifune in den Philippinen, doch dieses Jahr waren sie teilweise sehr heftig. Bilder von Überschwemmungen im Norden von Manila haben sogar die Schweiz erreicht.
Die Slumhütten im Guerrero, sind illegal zwischen alten Bauruinen gebaut. Der Bodenpreis hat an diesem Ort sehr hohen Spekulationswert und es ist unklar, wann sie alle vertrieben werden und dort das nächste Hochhaus gebaut wird. Mitte November, als Sturm und Regen einmal mehr ihre ganze Energie entluden, ist eine baufällige hohe Wand auf die Slumhütten der Familien in dieser Strasse gefallen. An einem sicheren Ort wurden sie sofort in Zelte untergebracht und auch einige Tage mit Essen versorgt, doch als die Essensversorgung ausblieb, sind sie wieder zurückgekehrt und haben versucht, ihre Hütten aufzubauen und ihrem herkömmlichen Verkaufsgeschäft nachzugehen.
Nach dem harten Lockdown im Frühling haben sich viele Familien wieder etwas aufgefangen und ihre kleinen Geschäfte neu aufgebaut. Dieses Ereignis hat sie wieder stark zurückgeschlagen.
Weihnachtsessen
Während in den letzten Jahren viele Hilfsorganisationen und auch Geschäfte in der Weihnachtszeit Essen vorbeibrachten oder sogar kleine Feiern gestalteten, sind diese Zuwendungen in diesem Jahr ausgeblieben. Einerseits haben viele Angst vor Corona, andererseits dürfen die Kinder die kleine Strasse nicht verlassen und nicht offiziell bis zum überschaubaren Platz kommen.
So war es eine willkommene Abwechslung, dass unsere Assistentinnen jede in ihrem Quartier ein kleines Weihnachtsessen organisieren konnten. Ein leckeres Essen aus Poulet und Spaghetti wurden für die Kinder gekocht. Es ist üblich, an Weihnachtne Spaghetti zu kochen, denn dies sind etwas teurer als Reis. Natürlich durften auch kleine Geschenke nicht fehlen.
Und weil das Essen für noch mehr Leute reichte, haben sie es auf der Strasse den obdachlosen Menschen verteilt. Ihr eigenes Bedürfnis, sich untereinander zu helfen ist enorm gross.
Auch wenn der Hunger unterdessen leider schon lange wieder Alltag geworden ist, konnten mit diesem kleinen Aufwand unsererseits sehr viele Kinder und Erwachsene für einen Moment glücklich gemacht werden.
Aussichten
Die Zeit der Onlineklasse war sehr schwierig und ich denke, dass alle froh sind, dass die Weihnachtsferien früher als sonst angefangen haben.
Schüler und Eltern haben im Moment keine Ahnung, wie es weitergehen soll und ich denke, dass auch die
Regierung selber mit dieser Frage überfordert ist. Zuerst hiess es, dass die Schule wieder mit Präsenzunterricht starten könnte, doch die Information, dass es ein neu mutiertes Virus gibt ist
auch in den Philippinen angekommen, darum ist es vielleicht doch besser, weiter zuzuwarten……. Bis dahin warten die Menschen geduldig darauf, dass der Präsident eine nächste Ansage
maht.
Die Grenzen sind im Moment immer noch komplett dicht. Die Chance, dass wir die Familien im Frühling besuchen können, wird leider immer kleiner…. Und so warten auch wir noch eine Weile, wie die Entscheidung des Präsidenten ausfallen werden. Ich werde euch wieder darüber informieren.
Es guets Nöis
Im Sinne, dass man nur etwas Gutes für andere tun kann, wenn man auch zu sich selber Sorge trägt, wünsche ich euch allen ein einen guten Start im neuen Jahr. Ich hoffe, dass ihr gesund bleibt, die Feiertage geniessen und auch immer wieder hoffnungsvolle Momente erleben könnt.
Für Fragen oder Anregungen eurerseits freue ich mich sehr.
09.10.2020
Nachdem der Start der Onlineklasse um zwei Mal von August auf September verschoben wurde, hat sie nun am 5. Oktober angefangen.
Da die Kinder seit Mitte März mehrheitlich ohne grosse Beschäftigung zu Hause waren, haben sie sich sehr auf diesen Star gefreut.
Mit Fotos und kleinen Texten werde ich auf dem Laufenden gehalten. Die grösste Herausforderunge hierbei ist, dass die wenigen Hotspot überlastet sind und die Familien selber immer wieder stundenweise Internetguthaben kaufen müssen. Dies belastet das ohnehin schon eingebrochene Einkommen der Eltern.
Es ist schwierig, sich über einen kleinen Bildschirm vom Handy auf den Unterricht zu konzentrieren und ich gehe davon aus, dass vor allem jene Kinder gut arbeiten können, welche von den Eltern tatkräftig unterstützt werden.
Die Studenten der UNI haben schon im August mit Unterricht angefangen und auch wenn das Arbeiten von zu Hause aus am Computer schwierig ist, so wirken sie auf mich sehr motiviert, weiter zu studieren.
Wie geht es dir mit der online Klasse?
Im fine po mommy, I start online class with joyfull and full confidence
Juvelyn
It's difficult mommy Ariane but I'm doing my best
Rachel
Like this online class we parent we need to be more on hands now for the every module or books that they need to answer because not all are discuss by their teacher online
Gina
Juli 2020
Die Familien hatten mit einer 2 monatigen Ausgangssperre einen besonders harten Lockdown. In dieser Zeit haben wir unter 3 Mal ein kleines Esspäckli geschickt. Im Moment gilt der Stand der Quartierquarantäne und die Leute dürfen nur mit einer Begründung das Quartier verlassen. Besonders "geschützt" sind die Kinder, sie dürfen nur in der eigenen Strasse spielen, dürfen nicht ins grosse Einkaufszentrum und schon gar nicht in die Schule. Es scheint viel Druck und Manipulation auf den Familien zu lasten, denn jene Familien, mit welchen ich Kontakt habe betonen immer wieder, wie gut sie auf ihre Kinder aufpassen und sie zu Hause behalten, damit sie bestimmt nicht mit diesem gefährlichen Virus angesteckt werden. Diese Angst ist bedenklich, denn die WHO gibt bei einer Bevölkerung von 106 Mio Einwohner in den Philippinen nur gerade 54'000 Infizierte und 1'372 Tote an (Stand Juli). Im Wissen, dass auch diese Daten manipuliert sind, ist die Zahl der Angesteckten verschwindend klein. Die Regierung hat offensichtlich angekündigt, dass Unterricht in der Klasse erst wieder möglich ist, wenn es eine Impfung für Alle gibt.
April 2020
Grundsätzlich sind wir überzeugt, dass jede Regierung sein eigenes Volk versorgen soll. Geld aus der Schweiz soll vorerst für Schweizer ausgegeben werden, welche in dieser Zeit von Corona ebenfalls in der Krise stecken und die Regierung auf den Philippinen ist verpflichtet, ihre Bevölkerung zu versorgen.
Angesichts der Tatsache, dass die Familien jetzt meistens gar kein Einkommen haben und durch die Regierung kaum versorgt werden, haben wir und dazu entschieden, kleine Esspäckli zu schicken.
Die ersten haben wir anfangs April verschickt. Wir planen Mitte, sowie Ende April noch je einmal jeder Familie ein Esspäckli zukommen zu lassen.
Wer hilft mit, einer Familie ein Esspäckli zu schicken?
Damit kann beispielsweise folgendes gekauft werden:
Auch möglich über Einzahlung:
CH59 0900 0000 6121 7374 7
Ariane Steiner
3098 Schliern
In den Genuss eines Esspaketes kommen Familien, welche wir bereits für den Schulbesuch unterstützen. Das Geld senden wir unserer Kontaktperson vor Ort, welche sich darum kümmern, dass die Leute das Essen bekommen.
Da wir nun diesen Frühling die Philippinen nicht besuchen konnten, planen wir ein weites Mal den Betrag für die Uniform den Familien über die Kontaktpersonen zukommen zu lassen.
Wir hoffen, dass die Reisefreiheit bis Ende Juli soweit fortgeschritten ist, dass wir dann unseren Besuch nachholen können.